„Foxconn verfügt einfach über umfassendes Fertigungsvollwissen“, sagte Wendy Tan White, CEO von Intrinsic, in einem Interview mit Fortune. Sie bemerkte, dass Foxconn, das weithin für die Montage von Apple-iPhones bekannt ist, versteht, welche Teile des Fertigungsprozesses durch KI am effektivsten verbessert werden können. Intrinsic, ein Absolvent des Moonshot-Programms von Alphabet, das auf Durchbruchstechnologien abzielt, hat sich darauf konzentriert, Industrieroboter zugänglicher und erschwinglicher zu machen. Alphabet hat Intrinsic im Jahr 2021 offiziell als eigenständiges Unternehmen gegründet. Insbesondere legt Intrinsic Wert auf flexible Fertigung — die Entwicklung automatisierter Systeme, die auf neue Daten reagieren, sich selbst optimieren und ihre Abläufe anpassen können. Derzeit sind Industrieroboter auf festgelegte, vorbestimmte Aufgaben spezialisiert, und eine Umprogrammierung ist sowohl schwierig als auch teuer. Daher bleibt menschliche Arbeit oft die bevorzugte Wahl für Hersteller, die Flexibilität benötigen. White verriet, dass Intrinsic und Foxconn seit „vielleicht ein oder zwei Jahren“ in Gesprächen sind und beschrieb dies als „unvermeidlich“, dass der Elektronikriese mit Intrinsic bei Software- und KI-Entwicklungen zusammenarbeiten werde. „Durch die Partnerschaft mit Intrinsic nutzen wir deren tiefgehendes Fachwissen im Bereich KI-gesteuerter Robotik“, sagte Foxconn-Vorsitzender Young Liu in einer Erklärung. „Diese Partnerschaft ergänzt unsere globale Fertigungsführung und ermöglicht es uns, gemeinsam die Fabrik der Zukunft zu erschließen. “ Ende Oktober kündigte Foxconn, offiziell Hon Hai Technology Group, Pläne an, Roboter in seiner neuen Anlage in Houston einzusetzen, die Nvidia-Serverracks produziert. Das Unternehmen arbeitet auch mit Nvidia zusammen, um medizinische Roboter für Krankenhäuser in Taiwan zu entwickeln. Der taiwanesische Konzern arbeitet zudem mit Robotik-Unternehmen aus Festlandchina zusammen.

Im Januar gab ein Foxconn-Manager bekannt, dass man plant, Roboter des in Shenzhen ansässigen Unternehmens UBTech in seinen Fabriken in ganz Festlandchina einzusetzen. Obwohl White sich weigerte, finanzielle Beiträge von Intrinsic oder Foxconn für das Gemeinschaftsprojekt offenzulegen, betonte sie, dass dieses Vorhaben „kein Pilot“ sei. Asiatische Robotik Projekte wie Intrinsics neues Vorhaben spiegeln eine wachsendes Augenmerk auf „Physische KI“ wider, bei der KI-Modelle in der realen Welt und nicht nur in digitalen Softwareumgebungen arbeiten. White führte das Interesse an Robotik auch auf die Störungen in den Lieferketten während der COVID-Ära sowie auf das Bewusstsein der Unternehmen über die Notwendigkeit der Verlagerung der Produktion ins Inland zurück. Allerdings erschwert der Rückgang der Fertigungsexpertise in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften die schnelle Skalierung der Produktion in Fabriken. Robotik könnte die schrumpfende Fertigungsbelegschaft auf vielfältige Weise adressieren. „Was interessant und ermutigend ist, ist die Erkenntnis, dass Zulieferer innerhalb der Fertigungslieferketten, wie Werkzeugmaschinenhersteller, feststellen, dass die Integration von KI und Robotik jüngere Arbeitskräfte wieder in diese Branchen lockt“, beobachtete White. Asien, dank seiner technischen Kompetenz und Fertigungskapazitäten, führt führend im Bereich der industriellen Robotik. Andere Unternehmen nehmen das zur Kenntnis; Nvidia-CEO Jensen Huang hob Südkorea als künftiges Zentrum für diese aufkommende Technologie hervor. „Korea kann die Roboter bauen, die dann in Fabriken eingesetzt werden, um weitere Roboter zu fertigen, die wiederum mehr Fabriken bedienen“, sagte Huang Ende Oktober bei einer Pressekonferenz, kurz nachdem Nvidia den Versand von zehntausenden GPUs an koreanische Firmen wie Hyundai und Samsung angekündigt hatte. Dennoch bleibt China der dominierende Akteur, der über die Hälfte der weltweiten Industrieroboter produziert. Unternehmen wie Unitree mit Sitz in Hangzhou entwickeln schnell menschenähnliche Roboter weiter. „Sie besitzen die Fähigkeiten und das Know-how durch ihre langjährige Fertigungserfahrung“, sagte White. „Ich würde sie nicht unterschätzen. “