Ein beängstigender neuer Betrug hat sich entwickelt, bei dem Künstliche Intelligenz eingesetzt wird, um Menschen zu täuschen, indem sie die Stimme eines geliebten Menschen imitiert. Dies geschah kürzlich einer Mutter in San Jose, wodurch sie einen erheblichen Geldbetrag verlor. Vor einigen Wochen nahm Livier Hernandez einen Anruf entgegen und war erschrocken, ihre 20-jährige Tochter am anderen Ende schreien zu hören. Der Anruf kam von einer Nummer aus New Jersey, und eine männliche Stimme stellte sich als Drogenhändler vor. Er behauptete, dass Hernandez' Tochter einen Drogendeal beobachtet habe und von ihnen entführt worden sei. Der Täter forderte anschließend Tausende von Dollar und drohte damit, Hernandez' Tochter nach Tijuana zu bringen und sie nie wieder zurückkehren zu lassen, wenn seinen Forderungen nicht nachgekommen werde. In Panik begab sich Hernandez sofort zu einer nahegelegenen Geldtransferdienststelle in San Jose, wie vom Anrufer angegeben. Zunächst überwies sie 400 US-Dollar auf den Namen einer anderen Frau nach Tultepec, Mexiko. Hernandez teilte dem Betrüger mit, dass sie kein weiteres Bargeld habe, aber als sie erneut die Schreie ihrer Tochter hörte, gelang es ihr, den verbleibenden Betrag aufzubringen und ihn derselben Frau zu überweisen. Leider erhielt Hernandez nie wieder eine weitere Kommunikation von dem Betrüger.

Erst als sie die Handynummer ihrer Tochter anrief, wurde ihr klar, dass ihre Tochter die ganze Zeit über in Sicherheit war. Der Anruf war Teil eines Betrugs. Gilberto Lujan, Sonderagent der Cyber Security Squad der San Francisco Division des FBI, erklärte, dass sie nun ähnliche Erpressungsfälle mit virtuellen Tatorten begegnen, was es schwieriger macht, die Täter aufzuspüren. Obwohl ein befreundeter Polizeibeamter Hernandez riet, den Vorfall nicht bei der Polizei in San Jose zu melden, aufgrund der Schwierigkeiten bei den Ermittlungen, empfiehlt das FBI, solche Vorfälle den lokalen Behörden zu melden. Bestimmte Technologieunternehmen in der Bay Area ergreifen auch Maßnahmen, um in solchen Situationen zu helfen. Hive, ein in San Francisco ansässiges Unternehmen, hat ein kostenloses Online-Tool entwickelt, das die Authentizität von Bildern oder Audioaufnahmen überprüfen kann. Obwohl dieses Tool in Momenten der Panik möglicherweise nicht immer hilfreich ist, wie im Fall von Hernandez, schlägt der CEO von Hive, Kevin Guo, vor, ein längeres Gespräch mit der Person zu führen, die vorgibt ein geliebter Mensch zu sein. Durch das Stellen gezielter Fragen wird deutlich, ob die Person sofort und authentisch in dieser bestimmten Charakterrolle und mit dieser Stimme antworten kann. In der Regel verwenden Betrüger vorab aufgezeichnete Nachrichten, da Echtzeitantworten teuer sind. Hernandez hofft, dass anderen erspart bleibt, was sie durchgemacht hat, und glaubt, dass diejenigen, die sie betrogen haben, letztendlich zur Rechenschaft gezogen werden.