Bundesanwälte gaben am Montag bekannt, dass ein 42-jähriger Mann aus Wisconsin angeklagt wurde, angeblich KI-generierte Bilder von sexuellem Kindesmissbrauch zu erstellen, zu verbreiten und zu besitzen. Der Beschuldigte, Steven Anderegg, wurde am 17. Mai festgenommen. Es wird behauptet, dass Anderegg ein KI-Modell namens Stable Diffusion benutzte, um Tausende realistischer Bilder von Minderjährigen zu generieren. Das US-Justizministerium erklärte, dass einige dieser Bilder nackte oder teilweise bekleidete Minderjährige darstellten, die sexuellen Aktivitäten nachgehen. Beweismittel von Andereggs elektronischen Geräten zeigten, dass er sexuell explizite Texte über Minderjährige benutzte, um diese Bilder zu erstellen, die er auf seinem Computer speicherte. Die Anklageschrift beschuldigt Anderegg auch, mit einem 15-jährigen Jungen zu kommunizieren und ihm zu erklären, wie er Stable Diffusion verwendet, um Bilder von sexuellem Kindesmissbrauch zu generieren.

Es wird behauptet, dass Anderegg dem Jugendlichen mehrere solcher KI-generierten Bilder über Instagram Direktnachrichten geschickt hat. Bundesbehörden wurden auf Andereggs Aktivitäten aufmerksam, nachdem sie einen CyberTip vom National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) erhalten hatten. Instagram meldete Andereggs Konto dem NCMEC, da er die Bilder dort geteilt hatte. Am 15. Mai erhob eine Grand Jury im westlichen Distrikt von Wisconsin Anklage gegen Anderegg und beschuldigte ihn mehrerer Straftaten, darunter Herstellung, Verbreitung und Besitz obszöner Darstellungen von Minderjährigen, die an sexuell expliziten Handlungen beteiligt sind, sowie Übertragung obszönen Materials an einen Minderjährigen unter 16 Jahren. Die stellvertretende Chefanwältin Nicole M. Argentieri betonte, dass die Verwendung von KI zur Erstellung von sexuell expliziten Darstellungen von Kindern illegal ist und dass das Justizministerium diejenigen verfolgen wird, die solches KI-generiertes Material zum sexuellen Missbrauch von Kindern besitzen, produzieren oder verbreiten. Anderegg bleibt in Bundesgewahrsam, bis am 22. Mai eine Anhörung zur Haftprüfung stattfindet. Im Falle einer Verurteilung aller Anklagepunkte könnte er eine Haftstrafe von bis zu 70 Jahren erhalten.