Eine in Helsinki, Finnland, ansässige Handwerkskaffeerösterei hat eine Kaffeemischung vorgestellt, die mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt wurde. Die Einführung dieser Mischung ist Teil eines Experiments, um zu erkunden, wie Technologie die Arbeitsbelastung in einem Sektor lindern kann, der traditionell auf manuelle Arbeit setzt. Die in Helsinki ansässige Kaffeerösterei Kaffa hat ihre "AI-conic" Mischung in Finnland eingeführt, einem Land, das nach Angaben der International Coffee Organization weltweit den höchsten Pro-Kopf-Kaffeekonsum hat. Die von einem KI-Algorithmus erstellte Mischung enthält eine Kombination aus vier Sorten Bohnen, wobei die sanfte Fazenda Pinhal aus Brasilien den Ton angibt. Die Zusammenarbeit zwischen Kaffa, der drittgrößten Kaffeerösterei Finnlands, und der lokalen KI-Beratungsfirma Elev nutzte Modelle ähnlich wie ChatGPT und Copilot, um die Mischung zu entwickeln. Elev erklärte, dass die KI die Aufgabe hatte, eine Mischung zu erstellen, die gut zu den Vorlieben von Kaffeeliebhabern passt und die Grenzen traditioneller Geschmackskombinationen auslotet. Svante Hampf, der Geschäftsführer und Gründer von Kaffa, erklärte, dass das Ziel der Partnerschaft darin bestand, zu testen, wie KI und ihre vielfältigen Werkzeuge beim Kaffeerösten als geschätztem Handwerksberuf in Finnland unterstützen können. Sie gaben der KI Beschreibungen ihrer Kaffeesorten und -geschmäcker, damit sie eine innovative neue Mischung erstellen konnte. Das Ergebnis, "AI-conic", wurde auf dem jährlichen Helsinki Coffee Festival vorgestellt, bei dem Kaffeeröster und Enthusiasten zusammenkommen. Die KI wählte neben den Kaffeebohnen aus Brasilien, Kolumbien, Äthiopien und Guatemala auch das Design des Kaffeepaketetiketts und eine detaillierte Geschmacksbeschreibung aus.

"AI-conic" wird als ausgewogene Mischung mit Anklängen von Süße und reifer Frucht beschrieben. Hampf gab zu, überrascht zu sein, dass die KI sich für eine Mischung aus vier verschiedenen Kaffeebohnensorten entschieden hat, anstatt der üblichen zwei oder drei, welche die Geschmäcker aus verschiedenen Anbaugebieten unterscheiden. Nach ersten Rösttests und Blindverkostungen waren sich Kaffas Kaffeeexperten jedoch einig, dass die KI-unterstützte Mischung perfekt war und keine menschlichen Anpassungen erforderte. Laut Antti Merilehto, einem Sprecher von Elev, zeigt "AI-conic", wie KI erfahrenen Fachleuten neue Perspektiven bieten und Kaffeeliebhabern neue Geschmackserlebnisse ermöglichen kann. Kaffa Roastery hofft, dass dieser Versuch einen Dialog unter Kaffeeexperten über die Möglichkeiten entfacht, die KI für die Zukunft bereithält. Finnland, bekannt für seine starke Kaffeekultur und florierende Start-up-Szene, vereint seine Leidenschaft für Technologie mit der Liebe zum Kaffee. "Dieser Versuch war der erste Schritt, um zu bewerten, wie uns KI in Zukunft unterstützen könnte", sagte Hampf. Er fügte hinzu, dass das Projekt die handwerklichen Fähigkeiten einer Rösterei erfolgreich mit den von KI bereitgestellten Daten kombinierte und daraus schloss, dass KI langfristig viel zu bieten hat. "Besonders beeindruckt sind wir von den Kaffee-Geschmacksbeschreibungen, die sie erstellt hat", schloss Hampf.