Blinde und sehbehinderte Personen werden von den Vorteilen der Werkzeuge der künstlichen Intelligenz ausgeschlossen und stehen laut Tom Pey, dem neuen Präsidenten der Royal Society for Blind Children, vor "einer neuen Ebene der Diskriminierung". Er setzt sich für eine verbesserte Gestaltung verschiedener Technologien, einschließlich Videospielen und KI-Agenten, ein. Pey, der als Kind sein Augenlicht verlor und die Waymap-App für Audio-Navigation entwickelte, sagte, diese Technologien entfernten blinde Kinder weiter von ihren nicht behinderten Altersgenossen. Mit dem Aufkommen von visuell basierten KI-Systemen wie Metas Brillen und Google Lens stehen blinde Menschen vor Herausforderungen, da diese auf visuelle Interaktion angewiesen sind. Pey forderte den Technologieminister Peter Kyle auf, Gesetze zu erlassen, die die Bedürfnisse behinderter Menschen unterstützen und Unternehmen und Startups dazu anleiten, inklusiv zu sein. Pey wies darauf hin, dass viele KI-Hardware visuell orientiert ist und die Anforderungen von blinden Menschen und denen, die Schwierigkeiten mit visueller Interpretation haben, ignoriert. Untersuchungen des Royal National Institute of Blind People zeigen, dass Menschen mit Sehverlust seltener täglich das Internet nutzen, eher digital ausgeschlossen sind und seltener Smartphones besitzen. Allerdings nimmt die digitale Ausgrenzung ab und KI-Technologie wird immer zugänglicher. Als Reaktion darauf hoben Technologieunternehmen wie Google, Meta und OpenAI Initiativen hervor, die blinden und sehbehinderten Menschen helfen sollen.

Im September startete Meta eine Funktion mit Ray-Ban-Brillen, die Nutzer mit sehenden Freiwilligen verbindet, die Echtzeitbeschreibungen liefern. OpenAI entwickelte einen virtuellen Helfer, der Audiobeschreibungen und interaktive Gespräche mithilfe von Chat GPT-4 bietet und von der Be My Eyes-App getestet wird. Googles KI-gestützte Lookout-App beschreibt Fotos und liest Text für Menschen mit Sehbehinderung vor. Trotz dieser Bemühungen stellte Pey fest, dass blinde Jugendliche immer noch einem wachsenden Abstand zu ihren nicht behinderten Altersgenossen gegenüberstehen, was das Erleben von Spielen, alternativen Realitäten und visuell getriebener KI-Technologie betrifft. Er bezeichnete dies als "eine neue Ebene der Diskriminierung", die durch durchdachtes Design vermeidbar wäre. Pey betonte, dass Designer die Bedürfnisse behinderter Menschen erkennen und proaktiv angehen müssen.