Hunderte von prominenten Persönlichkeiten und Organisationen aus den kreativen Branchen Großbritanniens—darunter Coldplay, Paul McCartney, Dua Lipa, Ian McKellen und die Royal Shakespeare Company—haben Premierminister Keir Starmer aufgefordert, den Urheberrechtsschutz für Künstler zu wahren und den Forderungen der Big-Tech-Unternehmen, „unsere Arbeit wegzugeben“, widerstehen. In einem offenen Brief warnen diese bedeutenden Künstler, dass ihre Existenzgrundlage durch laufende Regierungsgespräche über einen Plan gefährdet ist, der KI-Unternehmen erlaubt, urheberrechtlich geschütztes Material ohne Erlaubnis zu nutzen. Der Brief beschreibt das Urheberrecht als das „Rückgrat“ ihrer Berufe und warnt davor, dass die vorgeschlagenen gesetzlichen Änderungen Britanniens Position als weltweit führende Kreativnation gefährden könnten. Es heißt: „Wir werden eine enorme Wachstumsgelegenheit verlieren, wenn wir unsere Arbeit auf Betreiben weniger mächtiger ausländischer Tech-Unternehmen weggeben und damit unsere zukünftigen Einkünfte, die Rolle des UK als Kreativzentrum und die Hoffnung aufs Neue aufgeben, dass Technologien des Alltags die Werte und Gesetze des Vereinigten Königreichs widerspiegeln. “ Die Gruppe fordert die Regierung auf, einen von Beeban Kidron, einer fraktionsübergreifenden Peer und Kampagnin gegen die Urheberrechtsvorhaben, vorgeschlagenen Änderungsantrag zum Daten-Gesetz zu akzeptieren. Dieser würde KI-Firmen verpflichten, offenzulegen, welche urheberrechtlich geschützten Werke sie im Training ihrer Modelle verwenden. Der Brief ruft Parlamentarier aller politischen Couleur dazu auf, diese Änderung zu unterstützen, mit den Worten: „Unsere Arbeit ist nicht eure, um sie wegzugeben. “ Die mehr als 400 Unterzeichner vertreten Genres wie Musik, Theater, Film, Literatur, Kunst und Medien, darunter Elton John, Kazuo Ishiguro, Annie Lennox, Rachel Whiteread, Jeanette Winterson, das National Theatre und die News Media Association, die über 800 Medienmarken wie die Guardian repräsentiert. Kidrons Änderungsantrag wird am Montag im House of Lords abgestimmt, wobei die Regierung ihre Ablehnung geäußert hat und eine laufende Konsultation bevorzugt, um Änderungen im Urheberrecht zu diskutieren, die eine unbefugte Nutzung von Werkenschaffenden verhindern sollen. Nach dem derzeitigen Regierungsplan könnten KI-Unternehmen urheberrechtlich geschütztes Material nutzen, es sei denn, Rechteinhaber „optieren aus“, was über einen noch unbestimmten Mechanismus erfolgen soll. Giles Martin, Musikproduzent und Sohn des Beatles-Produzenten George Martin, kritisierte das Opt-out-System als potenziell unpraktisch, vor allem für aufstrebende Künstler.

Martin sagte: „Als Paul McCartney Yesterday schrieb, war seine erste Frage nicht ‚Wie nehme ich das auf?‘, sondern ‚Wie verhindere ich, dass jemand das stiehlt?‘“ Kidron betonte, dass die Unterzeichner eine positive Zukunft für kommende Kreative und Innovatoren sichern wollen. Befürworter argumentieren, dass der Änderungsantrag sicherstellt, dass Kreative durch Lizenzen vergütet werden, wenn ihre Werke zum Training von KI-Modellen genutzt werden. Generative KI—die Technologie hinter Tools wie ChatGPT und der Suno-Musik-App—benötigt enorme Datenmengen, die oft online von Plattformen wie Wikipedia, YouTube, Nachrichtenartikeln und Online-Büchern stammen. Die Regierung hat einen Änderungsantrag zum Daten-Gesetz vorgeschlagen, der es Beamten ermöglichen soll, eine wirtschaftliche Folgenabschätzung ihrer Pläne durchzuführen. Eine Quelle im Umfeld des Technologieministers Peter Kyle verriet, dass die Opt-out-Strategie nicht mehr seine bevorzugte Wahl ist. Derzeit werden vier Optionen erwogen: den Status quo beibehalten; KI-Unternehmen verpflichten, Lizenzen für urheberrechtlich geschützte Werke zu erwerben; die Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material ohne Opt-out zu erlauben; oder die Opt-out-Variante. Ein Regierungssprecher räumte die Probleme ein und erklärte: „Unsicherheit darüber, wie unser Urheberrechtsrahmen funktioniert, bremst das Wachstum unserer KI- und Kreativwirtschaft. Das kann so nicht weitergehen, aber wir sind klar: Änderungen werden nur in Erwägung gezogen, wenn wir vollkommen überzeugt sind, dass sie für die Kreativen funktionieren. “